

Vor knapp fünf Jahren wurde in den Nordwest-Territorien der Thaidene Nëné Nationalpark eröffnet. Das Wildnisgebiet am Großen Sklavensee ist der jüngste Nationalpark Kanadas und gilt als Paddel-Paradies für Abenteuerlustige. Der Outfitter Jackpine Paddle bietet zwölftägige geführte Touren in die entlegenen Ecken des Nationalparks an, bei denen die Teilnehmer auf rund 100 Kilometern den traditionellen Routen des indigenen Dene-Volkes folgen. Unterwegs gibt’s mit Glück Moschusochsen und herumtollende Wolfsjunge zu sehen. Am Ende eines erlebnisreichen Tages brutzeln sich die Teilnehmer am Lagerfeuer frisch gefangenen Fisch. Wenn dann auch noch Nordlichter am dunkelblauen Himmel auftauchen, ist der Traum vom Abenteuer in der Wildnis perfekt.

In Toronto versammeln sich in diesem Jahr wieder die talentiertesten indigenen Designer und Modeschöpfer aus Kanada und der ganzen Welt. Das Indigenous Fashion Arts Festival findet vom 30. Mai bis 2. Juni in der Downtown von Toronto statt und präsentiert mehr als einhundert indigene Künstlerinnen und Künstler. Geboten werden vier Laufsteg-Shows mit insgesamt 27 indigenen Designern, dazu ein Marktplatz, Podiumsdiskussionen, praktische Workshops und eine Kunstausstellung. Das Festival hat sich zum Ziel gesetzt, die Kulturen und Darstellungsformen indigener Völker zu feiern und sichtbarer zu machen. Dabei geht es um einen Querschnitt von Mainstream-Mode sowie indigener Kunst, Kultur und Tradition. Mindestens sechzig Prozent der Plätze sind für indigene Frauen vorgesehen.

Die kanadische Fluggesellschaft Canadian North bietet Reisenden ab dem Sommer 2024 erstmals eine internationale Flugverbindung an, und zwar von Iqaluit in Nunavut nach Nuuk in Grönland. Die saisonalen Flüge finden zwischen Juni und Oktober statt und werden in Kooperation mit der grönländischen Fluglinie Air Greenland durchgeführt. Anschlussverbindungen mit Canadian North gibt es unter anderem in die Hauptstadt Ottawa und nach Kuujjuaq in Québec. Mit der neuen Verbindung will die Airline pünktlich zum 25. Geburtstag des kanadischen Arktisterritoriums Nunavut die regionale und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Inuit in Kanada und Grönland intensivieren und Reisenden die Möglichkeit geben, die faszinierende Schönheiten der Arktis dies- und jenseits der Grenze zu erkunden.

Eis-Fischen ist in Kanada im Winter eine beliebte Freizeitbeschäftigung: Angler sitzen gemütlich beisammen in einem gewärmten Zelt oder in einer Hütte auf einem gefrorenen See und warten auf ihren Fang. Währenddessen kocht ein heißer Tee und der Kamin knistert… Im Riding Mountain National Park in Manitoba lässt sich Eis-Angeln jetzt komfortabel erleben. Das Clear Lake Ice Fishing Village liegt unweit des Nationalparksdorfes Wasagaming auf dem See und besteht aus einem halben Dutzend fest installierten Zelten, die angemietet werden können. Darin gibt es sechs komfortable Angelplätze mit warmen Decken, dazu ein Kamin mit Feuerholz. Die Löcher im Eis sind bereits gebohrt, sodass auch Anfänger ihr Glück versuchen können. Gastgeber sind die lokalen Ureinwohner, die unweit des Sees auch gemütliche Glampinghütten zum Übernachten betreiben.

Ski- und Mountainbike-Fans aufgepasst! Nach einem Jahr Bauzeit kann das Skigebiet Whistler Blackcomb seit diesem Winter mit einer neuen leistungsstarken Sesselbahn aufwarten. Der bisherige Fitzsimmons-Express-Lift wurde modernisiert und bietet seit Mitte Dezember Sessel für bis zu acht Wintersportler. Dank der Erweiterung erhöht sich die Aufstiegskapazität des Lifts im Winter von bislang 1.850 auf 3.300 Personen pro Stunde. In den Sommermonaten werden Gäste des Whistler Mountain Bike Parks diesen jetzt schneller erreichen, da jeder Sessel zukünftig bis zu fünf Personen und fünf Fahrräder gleichzeitig transportieren kann. Whistler Blackcomb bietet seit diesem Winter außerdem sogenannte Dawn-Patrol Tickets an. Skifahrer und Snowboarder können damit um 7:30 Uhr morgens noch vor der offiziellen Öffnung der Lifte unter Anleitung ihre Spuren im Tiefschnee hinterlassen.

In Neufundland haben viele Gemeinden kreative Wege gefunden, um ihre feinen Sandstrände für Menschen mit Gehbehinderungen zugänglich zu machen: Zum Beispiel die Ortschaften Deer Lake und Pasadena and der Westküste sowie Eastport an der Ostküste der Inselprovinz. An den barrierefreien Stränden wurden dazu schwere Matten ausgelegt, damit auch Rollstuhlfahrer über den Sandstrand an das Meer gelangen können. Maßgefertigte Rollstühle stehen zur Ausleihe bereit. In Pasadena können diese kostenlos genutzt werden. Shuttles für Gehbehinderte gibt es beispielsweise am berühmten Western Brook Fjord Pond im Gros Morne National Park. Diese transportieren Besucher über einen drei Kilometer langen Wanderweg zu einem Anleger, an dem die Ausflugsboote für Touristen ablegen.

Der Cape Breton Highlands Nationalpark gilt als Höhepunkt jeder Nova Scotia-Reise. Die malerischen Küstenstraßen und Wanderwege bieten atemberaubende Ausblicke. Ein besonderer Wanderweg im Park ist der barrierefreie Freshwater Lake Trail. Der kurze, ebene Weg beginnt direkt am Meer und schlängelt sich an einem kleinen See entlang. Ein Nebenweg führt zum gepflasterten Strand, der den See vom Atlantik trennt. Von einer Aussichtsplattform aus können Besucher Eistaucher beobachten, sie singen hören und die Schönheit des Sees bewundern. Auch in Peggys Cove, wo Kanadas meist fotografierter Leuchtturm steht, gibt es barrierefreie Wege. So kann jeder Besucher den malerischen Ort aus nächster Nähe bewundern. Gleiches gilt für die populäre Waterfront in Halifax!

In der Provinz Québec gehört barrierefreies Campen in vielen Parks und auf vielen Plätzen zum Alltag. Zum Beispiel auf dem populären Campingplatz Aventure Mégantic in Frontenac in den Eastern Townships. Der zertifizierte Platz ist ohne jegliche Hindernisse und zu jeder Jahreszeit zugänglich. Der Weg zur und durch die Anlage ist barrierefrei, auch die Unterkünfte sind behindertengerecht. Den prestigeträchtigen Preis „Tourisme accessible“ für barrierefreien Tourismus hat im letzten Jahr der Parc Régional de la Rivière Gentilly im zentralen Québec erhalten. Dort wurden Chalets so angepasst, dass sie Menschen mit eingeschränkter Mobilität beherbergen können. Dazu kommt ein 1,3 Kilometer langer, barrierefreier Rundweg. Audioguides ermöglichen blinden Menschen, die Umgebung zu erkunden.

In Ontario wird barrierefreier Wintersport großgeschrieben. Beispielsweise in den Skigebieten der zentralkanadischen Provinz. Kurse und Ausrüstung für Menschen mit eingeschränkter Mobilität gibt’s unter anderem in Blue Mountain, Ontarios größtem Skigebiet an der Georgian Bay sowie im Snow Valley Resort und im Mount St. Louis Moonstone Resort nördlich von Toronto. Die Organisationen Canadian Adaptive Snowsports Ontario und Ontario Track3 Adaptive Sports haben barrierefreie Ski- und Snowboardkurse entwickelt. Freiwilligenprogramme wie die Ski Hawks in Ottawa arbeiten mit sehbehinderten und blinden Skifahrern und Snowboardern. Für Schlittschuhläufer mit Behinderungen bieten lokale Eislaufvereine Programme zum Erlernen des Sports an.